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Homophobie

Homophobie bezeichnet ursprünglich die Angst vor Männern, wird aber mittlerweile fast ausschließlich als Angst vor Homosexualität oder der Angst vor dem Umgang mit Homosexuellen verwendet. Es ist mittlerweile zu einem sehr negativen Begriff geworden, gleichbedeutend mit Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Homosexuellen.

Das Problem ist aber, dass der Begriff an sich nichts mit Diskriminierung zu tun hat. Sondern er wurde in seiner modernen Bedeutung von einem Psychotherapeuten geprägt, der damit keine Diskriminierung, sondern eine tatsächliche Phobie (anderes Wort für Angst, bzw. Angststörung) im psychologischen Sinne meinte. Das heißt, dass demnach praktisch jeder der unter einer solchen tatsächlichen Phobie leidet und/oder der sich sich vielleicht auch nur unter Homosexuellen unwohl fühlt, als ein „Homophob“ gebrandmarkt werden kann. Und das Wort „Homophob“ ist unter Homosexuellen ein extrem negativer Begriff. Es ist so ziemlich das schlimmste was man sein kann. Allerdings ist es wie so viele Begriffe ein doppeldeutiges Wort. Man denkt ein „Homophob“ wäre zwangsläufig eine Art unmenschliches, uneinfühlsames, sexuell verklemmtes, diskriminierendes Nazi-Monster oder so. Wenn es aber in Wirklichkeit aber auch genauso gut sein kann dass diese Person gar nichts gegen Homosexuelle hat, sondern einfach nur eben unter einer tatsächlichen Phobie leidet und sich daher unter Homosexuellen unwohl fühlt. So eine Person ist sexuell vielleicht tatsächlich etwas schüchtern, aber das kann auch eine allgemeine sexuelle Schüchternheit sein. Und diese kann z.B. durch sexuellen Missbrauch (in der Kindheit) verursacht worden sein. Eine solche Person würde also zwar vielleicht tatsächlich an einer „Homophobie“ im psychologischen Sinne leiden und würde sich daher z.B. auf einer sehr freizügigen „Gay Parade“ eher unwohl fühlen, aber das muss nicht unbedingt heißen dass diese Person deswegen unbedingt etwas gegen Homosexuelle an sich hat oder gar aktiv gegen Homosexuelle diskriminiert. Es kann ganz einfach an einer traumatischen Erfahrung wie einem sexuellen Missbrauch liegen, der dazu führt dass die Person was Sexualität angeht allgemein schüchtern reagiert. Oder es könnte daran liegen dass diese Person was Sexualität angeht allgemein zurückhaltend ist wofür es ebenfalls eine ganze Reihe von Gründen geben kann und was man ebenfalls respektieren sollte. Nur weil also jemand unter Homosexuellen nervös wird, heißt das nicht gleich dass er gegen Homosexuelle diskriminiert. Wenn natürlich jemand wirklich gegen Homosexuelle diskriminiert ist das etwas anderes, aber da sollte man klar unterscheiden.

Daher sollte man von jemanden der tatsächlich gegen andere Menschen diskriminiert und vielleicht sogar zu Gewalt oder Wilkürmaßnahmen gegen sie aufruft, auch nicht sagen er „leide unter einer Homophobie“. Das tut er wahrscheinlich gar nicht, sondern er diskriminiert vielleicht einfach gerne andere und das ist natürlich nicht richtig, aber das hat nicht unbedingt etwas damit zu tun dass er unter einer tatsächlichen „Homophobie“ im psychologischen Sinne leidet. Daher sollte man so einen Menschen auch nicht einen „Homophob“ nennen, sondern eben einfach direkt einen diskriminierenden Hetzer, oder was immer er eben sein mag.

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Diskussion

manu, 2015/10/06 19:52

Hier noch ein Video von mir in dem ich über meine sehr persönlichen Erlebnisse zum Thema Berichte. Das ist natürlich sehr subjektiv, daher hier auch eben nur als Video innerhalb eines Kommentars:

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