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Hütchenspiel

Das Hütchenspiel ist ein als Glücksspiel getarnter Betrug bei dem eine Kugel (oder was auch immer) unter meist drei Behältern hin und her geschoben wird, und man vermeintlich raten müsse unter welchem Behälter sich das Objekt am Ende befindet. Manchmal wird es auch mit Spielkarten oder ähnlichem gemacht (Kümmelblättchen). Wobei die Variante mit einem Objekt und Behältern verbreiteter ist, da sie dem Betrüger mehr Möglichkeiten des Betrugs bietet.

Das Missverständnis ist dabei, dass die meisten Leute das Hütchenspiel für eine Form des (illegalen) Glücksspiels halten, wenn es aber in Wirklichkeit überhaupt nichts mit Glück zu tun hat, sondern ein reiner Betrug ist. Es gibt für ein typisches Opfer praktisch keine realistische Chance zu gewinnen, außer der Hütchenspieler möchte einen gewinnen lassen. Ein weiteres Missverständnis ist dass ein Hütchenspiel nur von einem einzigen Hütchenspieler betrieben wird, bzw. der Hütchenspieler der einzige Betrüger ist den man für ein Hütchenspiel benötigt. In Wirklichkeit sind an einem typischen Hütchenspiel mindestens 4 bis 5 Betrüger beteiligt, die sich meist als Passanten oder „Mitspieler“ tarnen und von denen jeder (wie bei einer kriminellen Firma) eine bestimmte und feste Position und Aufgabe hat. Diese Komplizen sorgen unter anderem dafür dass typischerweise immer nur ein einzelnes Opfer vor einem Hütchenspiel steht. Sämtliche andere vermeintliche Mitspieler und Interessenten sind in Wirklichkeit in der Regel die Komplizen.

Der Ablauf ist in der Regel so dass das Opfer ein vermeintlich bereits laufendes Hütchenspiel an einem öffentlichen Platz sieht und aus Neugierde stehen bleibt und hinschaut. Die als Passanten getarnten Komplizen werden dann versuchen das Opfer dazu zu ermutigen näher ran zu kommen, während sie andere Passanten die als Opfer ungeeignet sind abdrängen bzw. abgrenzen. Sobald das Opfer dann vor dem Hütchenspieler steht, ist es in der Regel bereits ohne es zu wissen von einer Horde von Ganoven umzingelt die das Ziel haben es erst wieder gehen zu lassen wenn sich in seinem Geldbeutel nichts mehr befindet. Bevorzugt geschieht dies ohne Gewalt, aber falls nötig kann auch Gewalt verwendet werden.

Da also das Ziel ist die Taschen des Opfers möglichst komplett zu leeren und so einen möglichst hohen Gewinn zu erbeuten, wird das Opfer nun in der Regel dazu animiert möglichst sein gesamtes Bargeld zu setzen. Dies geschieht in mehreren Phasen und unter Mithilfe der Komplizen. Zuerst muss das Opfer davon überzeugt werden dass es sich wirklich um ein „legitimes“ Glücksspiel handeln würde und das man wirklich die Möglichkeit hätte zu gewinnen und Gewinne auch ausbezahlt werden würden. Dies geschieht zuerst dadurch dass man das Opfer das bereits laufende Spiel weiter beobachten lässt. Was das Opfer dabei natürlich nicht versteht, ist dass wie bereits gesagt sämtliche anderen Mitspieler Komplizen sind, die dem Opfer genau das Vorspielen was es sehen soll. Danach wird dieser falsche Eindruck das man wirklich gewinnen könne weiter dadurch verstärkt dass z.B. einer der als Mitspieler getarnten Komplizen das Opfer bittet für ihn Geld zu setzen. In dem Fall gewinnt das Opfer, allerdings hat das Opfer ja nun noch nicht mit seinem eigenen Geld gespielt, sondern mit dem Geld de Komplizen, also bekommt natürlich auch der als Mitspieler getarnte Komplize das Geld. Aber dadurch wird das Opfer noch mehr in seinem falschen Glauben bestärkt dass es tatsächlich möglich wäre zu gewinnen und es denkt nun dass es hätte gewinnen können wenn es nur mit seinem eigenen Geld gespielt hätte. Nun ist das Opfer meist bereits so weit dass es selbst setzen würde. Aber da wie gesagt das Ziel darin besteht das Opfer möglichst komplett auszunehmen, ist es natürlich erstrebenswert das Opfer dazu zu bringen möglichst sein gesamtes Bargeld zu setzen. Um dies zu erreichen wird dem Opfer entweder vorgegaukelt das Spiel an sich wäre außerst einfach und die Position der Kugel wäre äußerst einfach zu verfolgen oder es gäbe eine Möglichkeit das Spiel zu durchschauen oder gar es gäbe eine Möglichkeit für das Opfer das Spiel zu manipulieren und den Hütchenspieler zu betrügen. Meistens wird die letze Variante gewählt, da man dadurch in der Regel das meiste Geld von dem Opfer erbeuten kann. Dies geschieht meist ungefähr so dass der Hütchenspieler von einem der als Zuschauer getarnten Komplizen abgelenkt wird, während einer der als Mitspieler getarnten Komplizen die Gelegenheit nutzt und schnell eines der Hütchen aufdeckt so dass das Opfer die Position der Kugel sieht und sich nun 100% sicher ist es würde nun gewinnen und nun möglichst sein gesamtes Geld setzt. Sollte das Opfer dennoch noch nicht sein gesamtes Geld gesetzt haben, kann der als Mitspieler getarnte Komplize (der das Hütchen aufgedeckt und vermeintlich den Hütchenspieler ausgetrickst hat) auch selbst aud das Hütchen setzen, worauf der Hütchenspieler sagen wird das er immer nur denjenigen Spielen lassen kann der das meiste Geld setzt, wodurch das Opfer dazu animiert wird mehr Geld als der Komplize zu setzen. Diese können sich so lange gegenseitig hoch schaukeln bis das Opfer sein gesamtes Geld gesetzt hat. Das Hütchen wird aufgedeckt und die Erbse oder Kugel ist natürlich unter einem anderen Hütchen und das Opfer hat sein gesamtes Geld verloren. Noch während das Opfer verwirrt darüber ist wie es sein kann dass es verloren hat, wenn es doch genau gesehen hat unter welchem Hütchen sich die Kugel befand, ruft einer der Komplizen so etwas wie „packt schnell ein, die Polizei kommt!“ worauf alle schnell einpacken und verschwinden und das Opfer ohne einen Pfennig dastehen lassen. Sollte das Opfer aber dennoch immer noch einen Pfennig übrig haben den es nicht gesetzt hat, kann nun noch ein zuvor noch nicht gesehener zusätzlicher Komplize eingesetzt werden der als Passant getarnt ist und das Opfer trösten soll. Dieser letzte Komplize sagt dann vielleicht so etwas wie „Ich habe gesehen wie diese Ganoven mit deinem Geld davon gelaufen sind, wirklich schlimm sowas, das sind doch alles Verbrecher!“. Und er tröstet das Opfer. Während das Opfer von dem Komplizen getröstet wird, ist es abgelenkt und so kann der Komplize die Gelegenheit nutzen und dem Opfer auch noch seinen letzten Pfennig abnehmen.

Es muss nicht immer GANZ GENAU so ablaufen wie hier geschildert, aber dies war nun zumindest ein sehr typischer und „optimaler“ Ablauf.

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