Yandere
Yandere ist ein japanischer Begriff für eine Person, die zunächst sehr nett, freundlich, liebevoll, fürsorglich, und sanft ist und sich wirklich und von ganzem Herzen und fast schon aufopferisch um jemanden kümmert. Bis sie schließlich wegen irgendeiner Kleinigkeit völlig durchknallt und ihre extreme Liebe, Bewunderung und Hingabe, anfangen ins Extrem zu gehen und schließlich ins Gegenteil umschlagen. Der Begriff wird vor allem als Bezeichnung für stereotype (klischeehafte) Figuren in japanischen Animes und Visual-Novels verwendet. Yandere sind dort typischerweise junge, attraktive, weibliche Figuren, können aber theoretisch natürlich auch männlich sein.
Das Schema läuft dabei meistens ungefähr so ab: Die Yandere hat ein Kindheitstrauma (z.B. Missbrauch oder Misshandlungen als Kind oder ein traumatischer Tot in der Familie). Diese schlimmen Ereignisse hat sie nie verarbeitet und hat sie stattdessen verdrängt und hat nie wirklich mit jemanden darüber geredet, so dass (zu Beginn) natürlich auch keiner etwas darüber weiß. Aufgrund der daraus resultierenden Minderwertigkeitskomplexe wirft sie sich dem Protagonisten geradezu um den Hals und ist anfänglich extrem lieb, warmherzig und willig. Dann begeht der Protagonist einen dummen, aber alltäglichen und banalen Fehler – der aber in der Yandere sofort einen Panikanfall auslöst und sie unterbewusst an ihr verdrängtes Kindheitstrauma erinnert. Die Folge ist dass sie völlig abdreht und sich von einer Sekunde auf die nächste von einem eben noch liebevollen, unglaublich warmherzigen, extrem fürsorglichen und extrem aufopfernden Mädchen in eine psychopathische, gefühllose und kaltblütige Bestie verwandelt.
Der Ausgang ist dann meistens so dass die Yandere den Protagonisten in den Selbstmord treibt oder ihn direkt umbringt oder zumindest physisch und psychisch total fertig macht. So etwas gibt es natürlich auch in der Realität nur dass dort dann halt (hoffentlich) weniger Messer vorkommen
Man würde ein solches Mädchen in der Realität natürlich nicht “Yandere” nennen. Stattdessen würde sie aber an Verhaltensstörungen und psychischen Krankheiten leiden, die in der Regel ebenfalls durch ein Trauma in der Kindheit ausgelöst wurden. Diese psychischen Krankheiten würden aber wahrscheinlich unentdeckt bleiben – denn wenn sie sich dessen bewusst wäre und psychologische Hilfe suchen würde, würde es wahrscheinlich keine größeren Vorfälle geben, in welchen Fall man die Person auch nicht mit einer Yandere vergleichen könnte.
“Real existierende,” potentielle Yanderes würden höchstwahrscheinlich unter einer Kombination folgender psychischer Krankheiten und Verhaltensstörungen leiden:
- Manisch depressiv - Sie wechselt nahtlos und periodisch von extrem deprimiert und ängstlich, in euphorisch, fanatisch über und dazwischen gibt es nichts.
- Zwangsstörung - Sie hat eine Zwangsstörung – also ein zwanghaftes, oft sogar fast schon rituell anmutendes Verhalten das zwar schädlich und idiotisch ist, das sie aber nicht ablegen kann, wie z.B. dass sie sich 80 mal am Tag die Hände wäscht, sich übermäßig kratzt oder gar völlig blutig kratzt, sie zwar 200 Unterhöschen hat, aber immer nur ein ganz bestimmtes davon trägt, sie aus Angst vor Bakterien etc. Türgriffe oder ähnliche von vielen Menschen berührte Gegenstände nur mit den Füßen oder mit Schutzhandschuhen bzw. gar nicht berührt, sie zwanghaft immer wieder die gleiche Stelle putzt und das obwohl sie bereits mikroskopisch rein ist, sie aber darauf besteht dass es dort noch Bakterien gäbe, während der Rest des Hauses aussieht wie Sau etc..
- Agoraphobie - Die Angst vor offenen Plätzen – Sie hat panische Angst das Haus zu verlassen oder zumindest davor an bestimmte Plätze zu gehen. Typische Orte vor denen Sie Angst haben könnte wären offene und weite Plätze mit vielen Menschen (z.B. öffentliche Veranstaltungen), enge Plätze mit vielen Menschen (z.B. öffentliche Busse) oder allgemein Orte an denen sie noch nicht war. Wird sie gezwungen sich an einen Ort zu begeben vor dem sie Angst hat, löst dies meist eine Panikattacke aus.
- Panikstörung - Sie bekommt Panikanfälle, oft auch in Kombination mit Agoraphobie. Panikanfälle werden ausgelöst wenn etwas geschieht wovor sie aufgrund eines Traumas wie z.B. einer Vergewaltigung, irrationale Angst hat. Das können alltägliche Dinge sein, wie eben dass sie an einen Ort muss an dem sie noch nicht war, oder allgemein das Haus verlassen muss oder dass ihr eine bestimmte Person begegnet oder eine Person die sie noch nicht kennt. Das kann aber auch ein Wort sein das jemand sagt oder eine Geste die jemand macht. Alles mögliche kann Auslöser sein.
- Borderline Persönlichkeitsstörung - Eine Störung die sich extrem destruktiv auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirkt und diese quasi unmöglich macht. Die Person fühlt sich z.B. extrem einsam und verlassen und tut daher alles um Freunde zu gewinnen und diese dauerhaft an sich zu binden. Aus panischer Angst sie könnte verlassen werden, verhält sie sich dann aber extrem irrational und versucht ihre „Freunde“ regelrecht zu zwingen oder zu erpressen bei ihr zu bleiben. Wikipedia sagt: Borderline-Persönlichkeitsstörung oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung ist die Bezeichnung für eine Persönlichkeitsstörung, die durch Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet ist. Bei einer solchen Störung sind bestimmte Bereiche von Gefühlen, des Denkens und des Handelns beeinträchtigt, was sich durch negatives und teilweise paradox wirkendes Verhalten in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie in einem gestörten Verhältnis zu sich selbst äußert. Die BPS wird sehr häufig von weiteren Belastungen begleitet, darunter dissoziative Störungen, Depressionen sowie verschiedene Formen von selbstverletzendem Verhalten. Die Störung tritt häufig zusammen mit anderen Persönlichkeitsstörungen auf.
- Multiple Persönlichkeitsstörung - Multiple Persönlichkeitsstörung (auch Dissoziative Identitätsstörung genannt) ist eine psychische Störung bei der ein Trauma (also ein traumatisches Ereignis) so schlimm ist, dass die Person sich noch nicht einmal mehr davor „schützen“ kann in dem sie es auf eine „normale“ Art verdrängt (was natürlich auch keine Lösung ist und wahrscheinlich einige der anderen Störungen auslösen würde). Aber bei einer Multiplen Persönlichkeitsstörung glaubt sich die Person noch nicht einmal mehr in der Lage sich durch die Entwicklung der anderen Störungen vor der Erinnerung an das schlimme Erlebnis „schützen“ zu können. Die Person will nun nicht nur das Ereignis komplett verleugnen, sondern auch die Tatsache dass sie sich jemals daran erinnern musste oder dass dies jemals irgendwelche Störungen bei ihr verursacht hätte. Denn warum z.B. würde sie Panikanfälle bekommen wenn sie einer Person begegnet die ihrem Vergewaltiger ähnlich sieht, wenn sie doch gar nie vergewaltigt wurde? Und um sich komplett davon zu distanzieren, geht sie noch einen Schritt weiter und redet sich ein sie wäre eine andere Person. Eine komplett andere Person mit völlig anderem Namen, völlig anderem Aussehen und vor allem einer völlig anderen Kindheit in der ihr nie böses widerfahren ist. Und die Person die vergewaltigt wurde (oder was auch immer) wäre eine völlig andere Person gewesen mit der sie nichts zu tun hat. Auch der Charakter kann dann ein völlig anderer sein. Vielleicht ist die Person sehr schüchtern, wäre aber gerne sehr mutig, also redet sie sich dann vielleicht ein ihre „neue“ Persönlichkeit wäre sehr mutig. All dies geschieht natürlich höchstens am Anfang bewusst und wird dann aber zunehmend unbewusst, bis zu dem Punkt an dem die Person wirklich anfängt zu glauben sie sei eine andere Person und diese neue Persönlichkeit ihre dominierende (also ihre vorherrschende) Persönlichkeit wird. So etwas ist bei Yandere in Animes sehr häufig, aber in der Realität eher selten. Die anderen hier genannten Störungen treten in der Realität wesentlich häufiger auf.
Schlusswort
Visual Novels, Mangas und Animes mit Yanderes gibt es zu hauf und sind momentan auch riesig erfolgreich. Meistens sind die psychologischen Aspekte halbwegs korrekt, wenn auch in der Regel völlig überspitzt. Typische Beispiele aus Animes, Mangas und Visual-Novels wären: Gasai Yuno aus Mirai Nikki, Mima Kirigoe (bzw. Yoko Takakura) aus Perfect Blue, Lucy (bzw. Kaede/Nyuu) aus Elfen Lied, Kotonoha Katsura und Sekai Saionji aus School Days, Rena Ryuugu (und sämtliche anderen Figuren) aus Higurashi no Naku Koro ni, Kaede Fuyou aus Shuffle, Misa aus Death Note und Misaki aus dem „Welcome to the NHK“ Manga.
Diskussion
was hier geschrieben ist, ist kompletter mist. alles baut auf der annahme auf, dass diese traumata „verdrängt“ werden, seltsamerweise trotzdem gezielt verhaltensmuster angewendet werden, diese verhaltensmuster „falsch und unangebracht/ungerechtfertigt/übertrieben sind und eine „Störung“ sein müssen und das als reaktion auf nur „banale kleinigkeiten“ und Fehler.
Vielleicht sind diese „Kleinigkeiten“ ja gar nicht so klein, vlt dreht diese person so ab weil sie schon erlebt hat welche fatalen folgen diese „kleinigkeiten“ haben und bei dir tatsächlich was grundlegend schief läuft. vlt erkennst du es nur nicht, weil es dich nicht betrifft, vlt verhält diese person sich vollkommen richtig und du bist derjenige der falsch liegt. aber nein, man selbst ist ja unfehlbar. wenn andere am rad drehen muss das eine fehlfunktion sein oder heiße luft. dass kritik vlt berechtigt ist, das kann ja nicht sein. das dahinter vlt tatsächliche, rationale, logische Gründe stecken, das kann man natürlich nicht annehmen, dafür reicht die eigene Hirnkapazität nicht aus.
niemand dreht grundlos am rad, wenn er es tut, dann gibt es dafür gründe. selbstreflektieren kann jeder und das tut jeder. wenn es kein tatsächliches problem gibt, rastet auch niemand aus
Dieser gesamte Eintrag über psychische Störungsbilder schreit nur danach, dass jemand einfach die eigene Meinung und das eigene Halbwissen heruntergeschrieben hat, was für eine triviale Seite vllt. okay sein mag, aber hingestellt wird dies hier als Wiki-Eintrag, der seriös daherkommt. Schreibt wenigstens dazu, dass dies die eigene Meinung und Einstellung des*der Autor*in ist. Sonst glaubt das hinterher noch jemand.
Nicht nur der Part über multiple Persönlichkeiten, sondern auch der über die Borderline Persönlichkeitsstörung vermittelt ein komplett verkehrtes und ist äußerst abwertend. Genauso, wie manisch-depressive Personen keine Kontrolle über den Wechsel der Emotionen haben und sich diese Wechsel meist über Tage und Wochen, wenn nicht gar Monate erstrecken. Es ist nicht so, als würde jemand einen Schalter umlegen, sondern das Ganze bahnt sich allmählich an.
Herrjemine. Und Personen, die von der dissoziativen Persönlichkeitsspaltung betroffen sind denken sich das doch nicht bewusst einfach so aus und entscheiden sich für eine Persona. Wir sprechen hier von schwersten Traumatisierungen und sensiblen Themen. Das Ganze verursacht unglaubliches Leid. Der Text ist sowas von respektlos allen Betroffenen gegenüber und lässt es so klingen, als wäre das ein schönes Hobby!
Mir sträuben sich die Haare.
Als Betroffene'r bitte ich darum die Informationen zu Multiple Persönlichkeit zu korrigieren. Diese sind nicht nur schlichtweg falsch, sondern auch extrem stigmatisierend. Auch im Rahmen der anderen Störungsbilder ist das nicht sonderlich hilfreich..