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Zeit im alten Rom

Je nachdem, wie sich die Menschen einer bestimmten Kultur in ihrer Welt zurecht finden, entwickeln sie unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Zeit vergeht. Die beiden häufigsten Vorstellungen sind die Idee des Kreislaufs (Zyklus) und die Unterscheidung der drei Zeitstufen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Zeitvorstellungen von Griechen und Römern, der wir im Wesentlichen noch heute verpflichtet sind, zeigt Eigenschaften von Beiden.

Einen Zeitlichen Kreislauf erlebten die Römer im Zusammenhang mit dem Jahreszyklus: Der römische Kalender verband das Sonnenjahr mit dem Mondjahr, in dem alle zwei Jahre ein zusätzlicher Monat eingeschoben wurde. Die Monate blieben theoretisch den Mondzyklus vom Leermond über den Vollmond zurück zum Leermond ab, das ganze Jahr war am Sonnenzyklus orientiert, wobei das politische Jahr an der Wintersonnenwende, das religiöse Jahr bei der Frühlingstagundnachtgleiche einsetzte.

Die Unterscheidung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erlebten die Römer in ihrem historischen Denken. Wie viele mündliche Gesellschaften, also Gesellschaften, deren Leben im Wesentlichen nicht durch schriftliche Kommunikation geprägt war, verstanden die Römer ihre Geschichte als eine dreigliedrige Einheit: Sie unterschieden die Begründungsfase der menschlichen Gemeinschaft in der tiefen Vergangenheit, über die sich über die sich viele Gründungsgeschichten erzählten, die Eltern- und Grosselterngeneration in die Gegenwart hineinragte, und eine lange historische Phase zwischen Ursprung und Gegenwart, die sich weder zeitlich gliedern liess noch zusammenhängende Erinnerungen für die Gegenwart bereithielt.

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