Kunst
Kunst, im engeren Sinne die Elemente der menschl. Kultur, die nicht durch ihre Zweckmäßigkeit, sondern durch ihre begriffene Ästhetik bzw. ihren besonderen Ausdruck Wert für den Menschen entfalten. Im weiteren und ursprüngl. Sinne die Kunstfertigkeit, also auch Dinge der menschl. Kultur, die zweckmäßig sind und gerade durch ihre Zweckmäßigkeit eine über die Funktion herausgehende Schönheit entwickeln.
Im herkömmlichen Sinne umfasst K. die Bereiche Architektur, Malerei, Bildhauerei, Grafik, Fotografie, Literatur, Theater, Musik, Musiktheater, Ballett, Tanz. Gleichwohl trifft man den Begriff häufig in einem verengten Verständnis an, reduziert auf die Begriffe „Bildende Kunst“ (Architektur, Malerei, Bildhauerei, Grafik, Fotografie; siehe hierzu Artikel Kunstgeschichte), „Angewandte Kunst“ (z. B. Kunstgewerbe) und „Darstellende Kunst“ (Theater, Ballett, Tanz).
Kunstbegriff
K. unterliegt einem sehr weiten Begriffsverständnis. Unterschiedliche Kunsttheorien betonen teils stärker den Künstler bzw. Autoren, teils stärker den Rezipienten. Heute wird K. im wesentlichen definiert über die subjektive Seite derjenigen Person, die aussagt, K. geschaffen zu haben. Zum anderen ist Kunst jedoch auch das, was zunächst von einer gewissen Anzahl an Rezipienten als Kunst (und eben nicht als Kitsch, Handwerk etc.) begriffen wird, letztlich das, was als Kunstwerk handelbar, sammelbar oder ausstellbar, aufführbar etc. ist.
Die Definition von K. über den Rezipienten ist auf der individuellen Ebene unproblematisch: jeder kann für sich entscheiden, was er für Kunst erachtet und was nicht. Stellenweise ist dieser Ansatz gar notwendig: So ist bspw. der postmoderne Ansatz der Kunst ohne Autor (Computerkunst etc.) per definitionem nur über den Rezipienten möglich. Problematisch wird es jedoch, wenn der Staat sich als Rezipient versteht. Über Jahrhunderte hinweg sind Kunstwerke der Zensur zum Opfer gefallen, weil ein Staat sie nicht billigte.
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