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Wie man einen Betrug erkennt

Viele Vorurteile entstehen, weil Menschen Angst haben. Die größte Angst ist dabei oft die Angst, „hereingelegt“ oder betrogen zu werden. Diese Angst ist natürlich verständlich. Vor allem, wenn es sich um Dinge handelt, die man nicht kennt oder nicht versteht. Allerdings führt die Angst eben auch leicht zu Vorurteilen oder gar zu Hass, und oft ist die Angst auch völlig unbegründet. Z.B. haben mir meine Eltern als Kind immer gesagt „rede nicht mit Fremden“. Da meine Mutter aber sehr oft umgezogen ist, kannte ich ja ursprünglich niemanden, so dass jeder ein Fremder war. Wenn man also wirklich darauf hören würde, könnte man mit niemanden reden und hätte nie Freunde, da jeder ein Fremder ist, bis man ihn kennenlernt. Wir haben in diesem Wiki auch über manche vermeintliche „Sekten“, Geheimgesellschaften, Parteien und so manche ungewöhnlichen Geschäftsmethoden gesprochen. Die meisten davon sind völlig harmlos, aber es gibt natürlich auch einen kleinen Anteil, davon der weniger harmlos ist. Wie kann man also das eine von dem anderen unterscheiden und vermeiden betrogen zu werden? Nun könnte man natürlich einfach die Artikel hier lesen und sich informieren. Allerdings kann man natürlich nicht zu JEDEM Thema einen Artikel schreiben und man kann auch nicht zu jedem Thema einen Artikel lesen oder sich mit jedem Thema ausführlich beschäftigen. Heißt das also, dass man in Angst leben muss und nichts trauen soll, das man nicht kennt? Meine Oma hatte diese Einstellung - sie hat selten ihr Dorf verlassen, nicht mit Fremden geredet und hat sich das Leben unnötig schwer gemacht. Hier sind also ein paar Tips, wie man offen für neue Dinge sein kann, ohne Angst haben zu müssen.

Wie also vermeidet man, betrogen zu werden?

Das wichtigste ist, keine übermäßige Angst zu haben. Man könnte vielleicht denken, dass Angst und Skepsis einen davor bewahren ,„hereingelegt“ zu werden. Dem ist aber nicht unbedingt so. Im Gegenteil, viele Betrüger nutzen die Angst ihrer Opfer aus. Ein klassisches Beispiel ist die E-Mail, in der Sie gewarnt werden, dass ein neuer, total schlimmer Virus um sich geht und dass Sie den im Anhang befindlichen „Antivirus“ installieren sollen, um sich zu schützen. Sie können sich denken, was passiert, wenn sie den Anhang öffnen. Ihre Angst vor dem Virus, hätte sie also nicht vor dem Virus bewahrt. Meine Oma sagte auch „traue nur Beamten“. Aber könnte ein Betrüger versuchen, sich als Beamter auszugeben? Sicherlich! Und meine Oma sagte auch „traue keinen Fremden“. Auch dies kann ein Betrüger für sich ausnutzen. Das klassische Beispiel dafür ist ein Heiratsschwindler. So oder so, würde ein Betrüger zuerst Ihre Freundschaft und Ihr Vertrauen gewinnen wollen. Übermäßige Angst und Skepsis sind also nicht nur völlig nutzlos, sondern sie können sogar leicht auch noch ausgenutzt werden oder führen dazu, dass man Unschuldigen mißtraut.

Woran also erkennt man dann einen Betrug? Die meisten Betrüger nutzen die schlechten Absichten oder schlechte Emotionen der Opfer aus. Angst ist eine davon. Habgier, sexuelle Begierde, Faulheit etc. sind andere. Ein Christ würde sagen, Betrüger nutzen die Sünden der Leute aus. Genauer gesagt, die 7 Todsünden aus dem Christentum. Damit will ich jetzt nicht unbedingt christliche Werte predigen. Ich bin selbst kein Christ, aber es ist wirklich so. Die „7 Todsünden“ sind: Hochmut, Habgier, (sexuelle) Begierde, Rachsucht, Völlerei, Faulheit und Neid. Es gibt Betrüger für jede einzelne davon. Es gibt sogar Betrüger für Faulheit („tolles neues Jobangebot von Zuhause, bei dem Sie, ohne Ihr Haus zu verlassen, und mit nur 2 Stunden Zeitaufwand pro Woche ganz viel Geld verdienen können“) und sogar welche mit Völlerei (Chinese Tea Scam).

Viel einfacher als paranoid zu werden und keinem zu trauen, ist es also, die Begierden von einem nicht ausnutzen zu lassen. Selbst ein Betrüger oder ein sehr schlechter Mensch würde in den MEISTEN fällen nicht VÖLLIG grundlos anderen schaden. 99% der Betrüger nutzen entweder die Angst und Skepsis, oder die schlechten Absichten, Begierden und Gier der Leute aus.

Machen wir mal eine kleine Checkliste:

  • Ihnen werden unverhältnismäßig tolle Dinge versprochen (z.B. Ruhm, Reichtum, enorme Macht, Weltfrieden etc.), die sie durch unverhältnismäßig wenig Arbeit ihrerseits erreichen können.
  • Ihnen wird der Erfolg quasi fast schon garantiert.
  • Die Legitimität wird ihnen durch allerlei Zertifikate bestätigt. Natürlich sind es nicht wirklich Dritte, die dies bestätigen, sondern der Betrüger versichert dies Ihnen.
  • Der Betrüger fragt Sie nach Ihren Ansichten und ist dann „zufällig“ in allen Punkten derselben Ansicht wie Sie.
  • Ihr Vertrauen entstand größtenteils aufgrund von Sympathie oder aus Mitleid.
  • Auch sonst basiert Ihr Vertrauen größtenteils auf Oberflächlichkeiten. Z.B. trägt der Betrüger vielleicht einen sehr teuren Markenanzug oder fährt ein besonders sportliches Auto oder hat einen Doktortitel oder ähnliches.
  • Ihnen wird geschmeichelt. Z.B. wird Ihnen gesagt, Sie seien schlauer oder besser als andere oder sie seien sonst irgendwie „auserwählt“.
  • Die „Außenwelt“ bzw. „die anderen“ werden verteufelt.
  • Ursprünglich hieß es, Sie könnten das Ziel (z.B. Reichtum) durch einen sehr geringen Geld- oder Zeiteinsatz erreichen. Nachdem Sie aber diesen bereits geleistet haben, heißt es, Sie müssten Ihren Einsatz weiter erhöhen und danach heißt es das wieder und jedes mal DENKEN Sie, dies wäre das letzte Mal und Sie würden das Ziel danach erreichen, scheinen es aber nie wirklich zu erreichen.
  • Mit der Zeit werden sogar ethisch und moralisch fragwürdige Dinge von Ihnen verlangt, obwohl es ursprünglich hieß Sie wären „besser“, „ethischer“ und „moralischer“ als „die Anderen“.

Die Liste wird noch weiter erweitert. Je mehr Punkte Sie auf dieser Liste wiedererkennen, desto wahrscheinlicher ist es, dass es sich um einen Betrug handelt.

Siehe auch: „Betrügerische Organisation“ und Firmen mit unethischen und fragwürdigen Geschäftsmodellen„.

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