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Satanismus
Satanismus als organisierte Religion ist ein relativ neues Phänomen, das vor allem 1966 mit der „Kirche Satans“ begann. Es gab zwar bereits davor satanische Bewegungen, diese waren aber meist entweder nicht offiziell als Religion anerkannt, waren nicht offen satanisch, oder wurden im Untergrund oder in Form von okkulten Geheimgesellschaften verbreitet. Heutzutage ist der Satanismus in vielen Ländern als eine offizielle Religion anerkannt und genießt in den meisten Ländern die selben Rechte wie die meisten anderen Religionen
Satanisten die offen und direkt zu Gewalttaten und Verbrechen aufrufen, organisieren sich aber natürlich weiterhin im Geheimen. Satanische Kirchen die hingegen als offizielle und registrierte Religionen auftreten rufen zwar auch offen zu Taten auf die andere als schlecht, böse oder unmoralisch empfinden würden und rufen offen zu Sünden, zur Gotteslästerung, Sodomie (unnatürliche Sexakte) und zur schwarzen Magie usw. auf, achten dabei aber darauf, öffentlich nur Taten gut zu heißen die zwar anderen Schaden zufügen sollen und/oder die moralisch verwerflich und schockierend sind, die aber nicht gesetzlich strafbar sind. Während Satanisten im Untergrund meist weniger darauf achten ob eine Tat gesetzlich gesehen ein Verbrechen darstellt oder nicht. Was daran liegt dass die meisten Satanisten nicht wirklich an gut und böse im üblichen Sinne oder an objektive moralische Vorschriften glauben, weshalb sie ihre schlechten Taten nicht zwangsläufig als schlecht, böse oder überhaupt unmoralisch empfinden.
Atheistischer Satanismus
Eine weit verbreitete Fehlvorstellung ist dass Satanisten Theisten bzw. gläubige Menschen oder überhaupt Menschen mit einem theistischen Glauben seien und an Satan „glauben“ würden. In Wirklichkeit sind die Mehrheit der Satanisten Atheisten und glauben als solche weder an einen Gott, noch an einen Teufel oder überhaupt an eine Hölle. Denn wenn sie wirklich denken würden, dass sie durch ihre Teufelsanbetungen und ihre absichtlich begangenen Sünden in die Hölle kommen würden und dort dann womöglich auf ewig dafür leiden müssten, würden sie es sicherlich nicht tun. Stattdessen glauben die meisten Satanisten nicht wirklich an einen Himmel oder eine Hölle und glauben nicht an ein Leben nach dem Tod in einem solchen Sinne und daher glauben sie auch nicht dass ihre schlechten Taten und ihre absichtlichen Sünden, Konsequenzen haben könnten. Der Satanismus ist also in den meisten Fällen eine atheistische Religion.
Aber wenn sie nicht an einen Teufel glauben, warum beten sie ihn dann an? Wobei manche natürlich auch Luzifer anbeten, den sie nicht unbedingt mit den Teufel gleichsetzen und den sie als durchaus positiv darstellen. Denn für die meisten Satanisten sind Figuren wie der Teufel und Luzifer weniger ein tatsächlich existierendes Lebewesen, als viel mehr ein Symbol. Aber ein Symbol für was? Die meisten Satanisten würden das zwar nicht offen zugeben, aber für viele ist es ganz einfach ein Art Symbol ihrer Rebellion gegen ihre Eltern oder gegen die Katholische Kirche bzw. eine Rebellion gegen die keusche, christliche Erziehung die ihnen meistens in ihrer Kindheit von ihren Eltern aufgezwungen wurde etc.. Viele junge Menschen betreiben den Satanismus daher vor allem um zu schockieren und als eine Art Protest gegen etablierte Moralvorstellungen. Natürlich sind nicht sämtliche Satanisten so, aber diese Art von „Rebellen“ machen zumindest die Mehrheit der heutigen Satanisten aus und mit Sicherheit die absolute Mehrheit der atheistischen Satanisten.
Absichtliches Provozieren z.B. durch öffentliche Gotteslästerung und dem Begehen von Sünden als Selbstzweck ist typisch für diese Art der „Satanisten aus Protest“. Ebenfalls typisch für diese Art von Satanisten ist auch das verdrehen von christlichen Symbolen wie z.B. ein umgekehrtes Kreuz oder das bilden von Anagrammen (das Vertauschen von Buchstaben) aus heiligen Namen etc.. Diese Art der satanischen Symbole haben meist keine tiefere (spirituelle) Bedeutung, sie dienen vor allem dem Spott, Hohn und dem Ausdruck von Protest gegen etablierte Religionen wie z.B. der Katholischen Kirche.
Theistischer Satanismus
Wirklicher theistischer Satanismus ist heutzutage WESENTLICH seltener geworden als der atheistische Satanismus. Früher, bevor der Satanismus zu einer organisierten und registrierten Religion wurde, gab es vergleichsweise mehr theistische Satanisten. Heutzutage gibt es sie vereinzelt sicherlich auch noch, allerdings sind es im Vergleich zu den atheistischen Satanisten so wenige geworden, dass der theistische Satanismus mehr zu einem historischen Phänomen geworden ist das es früher und in der Geschichte gab. Theistische Satanisten glauben an einen physisch existierenden Teufel und an eine physisch existierende Hölle. Daher glauben sie in einem gewissen Sinne, bzw. zumindest in einem gewissen Umfang auch an die Existenz von einer Art von Gott und einer Art von Himmel. Was auch erklärt warum theistische Satanisten relativ selten geworden sind, denn dies bedeutet in einem gewissen Sinne ja auch, dass sie glauben dass sie sich durch ihre Teufelsanbetungen und ihren absichtlich begangenen Sünden, selbst schaden würden.
Theistische Satanisten nehmen dies aber ganz bewusst in kauf. Manche davon nehmen es in kauf weil sie in etwa so denken wie Luzifer in John Miltons „Paradise Lost“: „Besser ist es, in der Hölle zu herrschen, als im Himmel [zu] dienen.“ Bzw. in anderen Worten, sie sich auf das hier und jetzt konzentrieren und in etwa denken: „Hauptsache ich kann auf Erden gut leben und kann viel Geld und Macht ansammeln. WIE ich dies erreiche und ob ich dabei anderen schade, kümmert mich nicht und ob ich später irgendwann in ferner Zukunft einmal dafür büßen muss, kümmert mich auch nicht“. Manch andere wiederum nehmen es in kauf weil sie denken sie müssten eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Z.B. denken sie, sie müssten bestimmte Menschen bestrafen oder müssten versuchen die Entwicklung der Gesellschaft in eine bestimmte Bahn zu lenken und sie denken durch ihre satanischen Rituale würden sie die entsprechende Kraft bekommen um ihre zwielichtigen und egoistischen Zwecke zu erreichen.
Wieder andere haben in gewissen Sinne und in einem beschränkten Umfang sogar das Ziel etwas „gutes“ für „alle“ zu erreichen, denken aber der Zweck heilige die Mittel. Im Gegensatz zu den meisten anderen Satanisten, glauben sie oft auch an die Existenz von Jesus und beziehen sich in ihrer Symbolik oft auf „Golgotha“ was wörtlich „Schädel“ bedeutet und der Ort ist an dem Jesus gekreuzigt wurde. Denn sie denken dass selbst die Leute die an so schrecklichen Taten wie der Kreuzigung Jesu beteiligt waren, etwas gutes getan hätten, denn ohne Kreuzigung hätte Jesus auch nicht wieder auferstehen und Menschen erlösen können. In anderen Worten sind sie der Meinung dass in jeder schlechten Tat auch etwas gutes steckt, was auch etwas ähnlich ist wie das was im Taoismus gelehrt wird, nur gehen sie damit ins Extrem und nehmen es als Rechtfertigung für Taten die sie eigentlich auch selbst durchaus für schlecht halten.
Diese Art von Satanisten sind aber wie gesagt mittlerweile extrem selten. Im Gegensatz zu den atheistischen Satanisten welche die Mehrheit und den „Mainstream“ bilden, befinden sich unter den theistischen Satanisten sicherlich keine „rebellierenden“ oder „experimentierenden“ Teenager und sie gehören auch keiner registrierten oder gar öffentlichen Organisation an die irgendwo gelistet wäre und der man einfach so beitreten könnte. Allerdings kann es sein dass sie über einige „Front-Organisationen“ verfügen. Theistische Satanisten sehen den Satanismus auch nicht als eine Art Zeitvertreib oder ein Hobby um ihre Aggressionen oder die dunkle Seite ihrer Sexualität auszuleben, so wie es viele atheistische Satanisten tun. Sie beschränken sich auch nicht auf gewisse, rein rituelle „Opfer“. Theistische Satanisten wissen meist genau was sie tun, treffen sich nicht in der Öffentlichkeit und haben meist wesentlich konkretere und wesentlich geplantere und langfristigere Ziele.
Pentagramm
Was aber praktisch fast alle Satanisten gemeinsam haben ist ihr Symbol, nämlich das Pentagramm, welches von fast allen Satanisten in verschiedenen Formen genutzt wird. Aber typischerweise ist es rot auf schwarz, oder feurig gelb auf blutrot. Manchmal wird es aufrecht, und manchmal auf den Kopf stehend verwendet. Wenn es aufrecht steht, symbolisiert es einen Menschen, wenn es auf den Kopf steht, symbolisiert es ein Tier, was auch (absichtlich) mit der Beschreibung des „Malzeichen des Tieres“ aus der Bibel übereinstimmt, welches zugleich auch das Symbol eines Menschen ist. Manche Satanisten tragen das Symbol daher auch (ebenfalls absichtlich und in verschiedenen Formen) an ihrer Stirn, was ebenfalls der Beschreibung aus der Apokalypse der Bibel entspricht.
Siehe auch:
- Aufklärung (Zeitepoche)
Diskussion
Leider stimmt alles hier nicht kein satanist trägt ein pentagramm auf denn kopf kein echter satanisg tut ohne grund schlechtes bloß wenn die person tötete vergewaltigte oder sonst was dass mit der hölle stimmt auch nicht wir glauben an eine hölle die gut ist wo bloß schlechte menschen leiden der ganze artikel ist bullshit wikipedia ist da realitäts näher aber guckt mal pro satanistiche seiten an nicht solche konservativen heil satan
https://www.google.com/search?q=pentagram+forehead
Soviel zum Pentagram. Du sagst Satanisten tun nichts schlechtes. Aber was ist denn „schlecht“? Gibt es denn überhaupt etwas das objektiv „schlecht“ ist? Ein Christ würde sicherlich ja sagen, aber es wundert mich dass du als Satanist die traditionelle Vorstellung von gut und schlecht einfach so akzeptierst und daher selbst von „schlechten Taten“ redest, denn die meisten Satanisten würden gut und schlecht sicherlich als sehr subjektiv werten. Lass mich dir erklären was damit gemeint ist: Ein Satanist würde Teufelsanbetung, Sodomie, satanische Rituale und nicht zuletzt das beseitigen von traditionellen und objektiven Moralvorstellungen um sie durch subjektive, persönliche, individuelle Vorstellungen zu ersetzen und somit nicht zuletzt die Vorstellungen von gut und schlecht an sich zu zu relativieren - er würde diese Sachen an sich sicherlich als nichts schlechtes betrachten. Ein Christ hingegen schon. Es gibt daher also unterschiedliche Vorstellungen von gut und schlecht die nicht unbedingt allgemeingültig sind und eine allgemeingültige Vorstellung von gut und schlecht würden die meisten Satanisten sicherlich ablehnen.
Die anderen Sachen die du erwähnt hast hängen davon ab welcher - sagen wir mal Religion - man im spezifischen angehört. Denn wie in anderen Religionen auch, gibt es auch unter Satanisten sehr viele verschiedene Gruppierungen und Abspaltungen und du hast völlig recht dass man daher nicht alle Satanisten über einen Kamm scheren kann, aber dann kannst du auch nicht hergehen und sagen dass alle Satanisten an eine Hölle glauben würden. Mag sein dass die satanische Gruppierung der du angehörst das tut (und es wurde ja klar erklärt dass manche Gruppierungen dies tun) aber die Church of Satan z.B. (was die größte und bekannteste Gruppierung ist) sagt z.B. ganz deutlich auf ihrer Webseite dass sie atheistisch ist und sie nicht an eine Hölle glauben.